Die neue Sterneköchin

Ein neuer Michelin Stern: Dalad Kambhu ist Küchenchefin im Berliner Kin Dee – vietnamesische Küche fern vom Klischees.

Berlin – Dalad Kambhu ist Küchenchefin im Berliner Kin Dee – einem vietnamesischen Restaurants das mit Klischees aufräumt „Von wegen Bandnudeln und Buddha-Statuen“ titelte die Frankfurter Allgemeine im Juni 2017. Und die Zeitung Welt hat die Schlagzeile „Ein Ex-Model revolutioniert die thailändische Küche“.

Leider habe ich es bei meinem letzten Berlin Aufenthalt nicht geschafft das „Kin Dee“ und seine Küchenchefin Dalad Kambhu, von der hier die Rede ist zu besuchen, was beim nächste Mal ganz sicher nachgeholt wird. Dennoch habe ich hier ein paar Informationen in absoluter Kurzform zusammengestellt.

Studium, Modelkarriere und Kochen in New York

Die in Bangkok aufgewachsene Dalad Kambhu ging im Alter von 20 Jahren nach New York, um ihr Studium Internationaler Handel, Marketing und Mode aufzunehmen. Daneben jobbte sie, unter anderem auch als Kellnerin. Und sie kochte privat für Freunde die echte Thai-Küche, die sie in den USA vermisste. Zwar hat sie Köchin nicht gelernt, ist aber schon mit der Liebe zum Essen aufgewachesen. Noch während ihres Studiums wurde sie aber auch als Model entdeckt und von internationalen Firmen regelmäßig gebucht. Und verlor auch in dieser Zeit nie die Lust auf gutes Essen. Sie schloss ihr Studium mit Magna Cum Laude ab, arbeitet kurz im Szene-Restaurant „Omar“ (wobei sie dort zu ihrem großen Bedauern nicht in der Küche arbeiten durfte) und kam schließlich 2015 auf Empfehlung des international bekannten thailändischen Künstlers Rirkrit Tiravanija nach Berlin.

Das Kin Dee

Dalad Kambhu entwickelte zusammen mit ihrem Geschäftspartner Moritz Estermann ein ganz neues Konzept. Sie kocht echte thailändische Hausmannskost, interpretiert diese aber ganz neu und sehr frisch. Und sie verwendet viele regionalen Produkte! Der FAZ erklärte sie: „Warum sollen wir etwas vom anderen Ende der Welt einfliegen lassen, wenn es hier leckere Alternativen gibt?“ Und so, wie es die FAZ-Journalistin Celina Plag schildert, gibt es im frischen Salat eben auch mal statt Papaya eingelegten Kohlrabi aus Brandenburg, statt Mangos süße Äpfel und statt Süßkartoffeln Steckrüben. Was sich aber durch alle Gerichte zieht, sind ihre selbstgemachten, und für die thailändische Küche typischen Pasten. Ich bin schon sehr gespannt, diese Küche selbst kennen zu lernen. Und wenn ich in einem aktuellen Artikel des Iconist lese, dass Dalad Kambhu sagt: „Ganz allgemein bewundere ich die thailändischen Frauen, weil sie keine Angst haben und einfach ihr Ding machen“, dann weiß ich genau, über was ich mit ihr sprechen möchte.

Zur Website des Kin Dee, auf der man allerdings wenig Infos findet, aber reservieren kann Weil gemeinsam oft vieles leichter geht, hier auch noch ein Bild von Dalad Kambhu zusammen mit Moritz Estermann

Bildrechte beide Bilder: Robert Rieger